10.10. 2010 – 1.5. 2011 grundklang bonn

seit 3 tagen bin ich nun wieder in berlin.

die letzten beiden wochen standen ganz im zeichen der umsetzung der klanginstallation »grundklang bonn«… eine klanglich/atmosphaerische und minimal architektonische intervention am bahnhofsvorplatz.

grundklang bonn: uebersicht (c) katrinem

die arbeit unterteilt sich in zwei teile, zeitlich wie raeumlich getrennt… auf der bodenebene des tiefgelegten bahnhofsvorplatzes befindet sich der »rhein-cube«… aus ihm erklingt ca. alle 25 minuten eine ungefaehr fuenfminuetige komposition aus tonaufnahmen einer wasserharfe, zum klingen gebracht von der stroemung des rheins. der lautsprecher-cube ist optisch gekennzeichnet mit einem wassersymbol.

grundklang bonn: rheincube (c) gerd thaller
hier verlief einst eines der vielen nebengerinne des rheins.

auf der oberen ebene der raumarchitektur des bahnhofsvorplatzes befindet sich ein zweiter »cube« .
sein klangmaterial wird in echtzeit aus einem am continentalgebaeude aussen, parallel zur bahnhofstrasse angebrachtem 4,6 meter langen alurohr, uebertragen. in diesem befindet sich ein mikrofon, das den im rohr staendig transformierten umgebungsklang aufnimmt und via mikrofonkabel zum verstaerker und von dort ueber ein lautsprecherkabel im lautsprecher-cube wieder zum klingen bringt.
waehrend des erklingens der rheinharfe unterbricht der obere cube die ausstrahlung der resonanztransformation aller klangereignisse vor, um und auf der bahnhofstrasse, gestimmt auf ein D – im takt der infrastrukturen.

grundklang bonn: ressonanzrohr (c) katrinem


im frequenzbild einer vorort-aufnahme der installierten resonanzrohrs kann man sehr gut die abbildung einer obertonreihe auf D erkennen

ist der rhein eine strukturierende, symbolische, historische wie auch jetzige kraft und energiequelle der stadt bonn, so ist der verkehrsklang von strasse und schiene das verbindende klangliche element im beinahe ganzen stadtraum. klaenge, die ungestimmt nur zum weghoeren verleiten, klaenge die in ihrer permanenz und breitbandigkeit alle raeume faerben…

die arbeit »grundklang bonn« ist jetzt bis anfang mai 2011 am bahnhofsvorplatz in bonn zu erleben.
sie wurde durch unterstuetzung von katrin, bruce, dany, thomas, werner, erika, michael, markus, gerd, judith, gabi, jens, max, raoul, vera…… moeglich.

besonderer dank gilt der beethovenstiftung fuer kunst und kultur der bundesstadt bonn fuer ihre unterstuetzung und ihr vertrauen, dem kurator und projektleiter carsten seiffarth, der stadtverwaltung bonn mit all seinen unterstuetzenden aemtern und allen interessierten menschen die ich in den letzten 6 monaten in bonn kennen lernen durfte.

dieser eintrag ist der letzte, der direkt meine bonner zeit reflektiert… bis mein zweites vorhaben – eine »hoerorte- und raumsequenzenkarte« fuer bonn – fertiggestellt ist, werde ich hier weitere beitraege veroeffentlichen. diese werden sich u.a. mit dem verstaendnis von modellen und praxen von hoerorten und raumsequenzen auseinandersetzen.

meine literaturempfehlung diesmal: den namen max dixon+london in die gewohnte suchmaschine einzugeben… und sich dann mit den angebotenen pdf’s (vortraegen), projekten und links zu beschaeftigen.
max dixon gab am 11.10. um 14 uhr im stadthaus einen einblick in seine arbeit als londoner »stadtplanungsberater in klangfragen«.