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(bonn*) memory space
für eine beliebige anzahl von vokalisten und instrumentalisten (1970)
aus: alvin lucier: »reflexionen/reflections« edition musiktexte, köln 1995
 
»gehen sie hinaus — in städtische oder ländliche, lebensfeindliche oder —begünstigende umgebungen — und halten sie auf irgendeine weise (in ihrem gedächtnis oder mit hilfe von schriftlichen aufzeichnungen oder tonband-aufnahmen) die akustischen verhältnisse an diesen orten fest. wenn sie zu einem beliebigen späteren zeitpunkt zur aufführung in einen innenraum zurückkehren, bilden sie ausschliesslich durch ihre stimmen und instrumente und mit hilfe von erinnerungsstützen (ohne etwas hinzuzufügen oder wegzulassen, ohne zu improvisieren oder zu interpretieren) diese akustischen verhältnisse von draussen nach.
wenn kassettenrecorder als erinnerungsstützen benutzt werden, sind kopfhörer aufzusetzen, um eine vermischung der aufgenommenen mit den nachgebildeten klängen zu vermeiden.«
(* bei aufführungen, die nicht in hartford stattfinden, ist dem titel der name des aufführungsortes in klammern voranzustellen.)
 
der workshop besteht aus verschiedenen teilen: hör-/spielübungen, klänge sammeln, analysieren, umsetzen. das ergebnis wird dann öffentlich präsentiert. gesucht wird ein musik- oder kunstkurs ab klasse 11 aufwärts, der lust hat, sich im zeitraum september/oktober an ca. 4 terminen mit dem stück von alvin lucier auseinanderzusetzen. instrumentale vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wir suchen uns unsere instrumente selbst und entwickeln auch die dafür nötige spieltechnik.
 
geleitet wird der workshop von h a n s  w . k o c h (komponist, klangkünstler, büro für konzertpädagogik). schulklassen, die sich für den workshop interessieren, können sich ab sofort beim büro für konzertpädagogik, ortrud kegel anmelden: tel 02 21–81 47 04 oder unter o.kegel@konzertpaedagogik.de
 
h a n s  w . k o c h beschäftigt sich als künstler am liebsten mit offensichtlichem, aber mit nicht-naheliegendem. dies kann sich ebenso auf den gebrauch von haartrocknern als kybernetischen maschinen wie die sehr wörtlich genommene verwendung von laptops als musikinstrumenten beziehen. auch in der arbeit mit klanglichem material versucht er die dinge beim wort zu nehmen, wie z.b. in der installation »circle of fifths«, wo der tonraum des quintenzirkels über 12 lautsprecher wiedergegeben wird. 2007 war er als gastprofessor für komposition und experimental soundpractices am california institute of the arts in los angeles und 2008 erhielt er einen award of distinction beim prix ars electronica. www.hans-w-koch.net