bonn

was auffaellt: die stadt scheint sich bei naeherer betrachtung fuer die menschen vor ort in immer kleinteiligere staedtische segmente aufzuteilen…
 man faehrt nach bonn… vor ort ist man dann schnell mit der zweiteilung neu oder alt bonn konfrontiert… auf nachfragen wird aus der zweiteilung eine dreiteilung, in bonn, bad godesberg und beuel… diese 3 staedte in der stadt unterteilen sich wieder in all ihre eingemeindeten orte etc.
 wir haben es hier mit einer der aeltesten staedte deutschlands zu tun, deren gruendung vorgeschichtliche siedlungen vorausgehen und fuer die eine spezielle geografische und topologische gegebenheit vorliegt… in diesem fall das von hochwasser geschuetzte gebiet zwischen rhein im osten und gumme im westen…
 nach einer sehr bewegten fast 2000 jaehrigen geschichte beginnt sich die stadt im 20 jh. dramatisch zu veraendern… es beginnt mit einer grossen eingemeindung der vororte endenich, poppelsdorf, kessenich und dottendorf, die auf einen schlag die stadtflaeche verdoppeln.
 diese stadtvergroesserung erlebt einen neuen hoehepunkt infolge der neuen bundeshauptstadt; den zusammenschluss von 3 staedten und 8 gemeinden – die staedte bad godesberg, beuel und bonn und die gemeinden duisdorf, holzar, ippendorf, lengsdorf, lessenich, oberkassel, roettgen und hoholz – zur neuen stadt bonn.

im zuge der stadtplanung fuer die bundeshauptstadt und heutigen bundesstadt wurden die meisten bundesorgane, bundesbehoerden und botschaften auf bonner seite von bad godesberg bis bonn, entlang des rheins und vielfach in ufernaehe verortet, was zur folge hatte, dass das rheinufer auf bonner seite mit ausnahme beim alten zollgebaeude keine groesseren frei zugaenglichen plaetze/aufenthalts- oder erholungsflaechen fuer die bevoelkerung hat… das rheinufer ist hier auf eine schmale lauf- und promenierstrecke reduziert. groessere gemeinschaftsflaechen finden sich erst wieder in den rheinauen auf der hoehe von bad godesberg.
 dies duerfte ein grund dafuer sein, warum das heutige bonn sich schwer tut mit dem rhein…

mich interessiert: wie aeussert sich, spricht diese stadt in ihren oeffentlichen raeumen, dort wo die menschen sind oder aus funktionalen gruenden sein muessen… kann man hoeren, wann der »bund« ins wochenende geht? wie weit und an welchen orten wird die tages-, wochen- und jahreszeit hoerbar? wie ist es mit den sozialen beziehungen, hat das migrationsproblem einen klang? es sind fragen nach der originalitaet und qualitaet von bonner orten in ihren auditiven erscheinungen…
 das alles kann ich nur vor ort herausfinden in vorfreude auf viel ueberraschendes…